Samstag, 31. März 2012

Auslandspolitik

Die zweitwichtigste Wahl der nächsten Zeit findet wohl Ende April oder Anfang Mai in Griechenland statt, wo sich der mündige Bürger zwischen Freiheit und Kapitalismus wird entscheiden können.
Auch in Griechenland gibt es Meinungsumfragen; was prognostizieren die? Als Service für die Leser habe ich die griechische Parteienlandschaft "übersetzt" und zu jeder Partei die vergleichbarste deutsche Partei herausgefunden.

Zuerst zur Einordnung das Ergebnis der letzten Wahl von 2009:
PASOK (SPD) 43,9%, ND (CDU) 33,5%, KKE (DKP) 7,5%, LAOS (CSU) 5,6%, SYRIZA (Linke (West)) 4,6%, OP (Grüne) 2,5%.

Die "Grünen" damit unterhalb der 3%-Hürde und die "SPD" mit klarer Mehrheit im Parlament - dank der lustigen Regel, nach der die stärkste Partei 40 Sitze (von 300) extra bekommt! Das soll wohl für "stabile Mehrheiten" sorgen, vor allem da bis vor kurzem die meisten immer "SPD" und "CDU" gewählt haben. Für die jetzige Wahl ist dieser "Siegerbonus" übrigens auf 50 Sitze vergrößert worden.

Hier also die aktuelle Prognose, gemittelt aus den drei aktuellen Prognosen verschiedener Meinungsforschungsinstitute:
ND (CDU) 23,5%, PASOK (SPD) 12,3%, KKE (DKP) 12,2%, SYRIZA (Linke (West)) 12,2%, DIMAR (Linke (Ost)) 12,5%, ANEL (Die Freiheit/Freie Wähler) 8,2%, LAOS (CSU) 3,7%, XA (NPD) 3,7%, OP (Grüne) 2,8%, DISY (FDP) 2,2%, Andere 6,7%

Prognostizierte Sitzverteilung (von 300):
ND (CDU) 117 (+26), PASOK (SPD) 35 (-125), KKE (DKP) 35 (+14), SYRIZA (Linke (West)) 35 (+22), DIMAR (Linke (Ost)) 35 (+35), ANEL (Die Freiheit/Freie Wähler) 23 (+23), LAOS (CSU) 10 (-5), XA (NPD) 10 (+10)

Dank des 50-Sitze-Bonus also eine hauchdünne Mehrheit für die "große Koalition" von 152 Sitzen, gegenüber 105 Sitzen der linken und 43 Sitzen der rechten Parteien. Ob das reicht? Es bleibt spannend...

Aus der Bundesligageschichte

Die bisher schlechtesten Offensivleistungen (gemessen an der Anzahl der Tore in einer Saison) in 48 Jahren Bundesliga:

Platz 1: Tasmania 1900 Berlin, Saison 1965/66: 15:108 Tore und 10 Punkte (nach 3-Punkte-Regel)
Platz 2: Borussia Mönchengladbach, Saison 2006/07: 23:44 Tore und 26 Punkte
Platz 3: 1.FC Köln, Saison 2001/02: 26:61 Tore und 29 Punkte; Fortuna Düsseldorf, Saison 1996/97: 26:57 Tore und 33 Punkte

Demokratie in der Praxis

Man kennt es aus fast allen "demokratischen" Ländern (z.B. Deutschland, den USA oder auch Großbritannien): Damit man das Ganze "Demokratie" nennen kann, gibt es auf dem Wahlzettel mehr als "Ja" und "Nein", aber 90% der Leute entscheiden sich für "Alternativen", deren Unterschiede selbst mit dem Rastertunnelmikroskop kaum zu erkennen sind. Befördert wird solches Verhalten durch abgefucktes Wahlrecht wie in Großbritannien, in dem jede Stimme außerhalb des Mainstreams scheinbar eine Stimme im Gully ist.

Vor diesem Hintergrund gab es gestern eine Nachwahl in einem britischen Wahlkreis, nachdem der bisherige (Labour-)Abgeordnete aus gesundheitlichen Gründen seinen Rückzug ankündigte. In einem Wahlkreis (Bradford West) im Norden, der seit 1974 immer von Labour gewonnen wurde.

Was machen also die Leute in einer solchen Situation? Hier das Wahlergebnis:

Labour-Pappnase 25% (-20,3), Tory-Pappnase 8,4% (-22,7), LibDem-Pappnase 4,6% (-7,1)

Gewonnen hat George Galloway, sowas wie der Oskar Lafontaine der britischen Politik, mit 55,9%! (Der letzte Kandidat seiner Partei "Respect" hatte beim letzten Mal 3,1%.)

Unnötig zu erwähnen, dass manche Leute ordentlich in den Wettbüros abgeräumt haben.

Wäre ein solches Verhalten in Deutschland, USA, ... denkbar? Sicher nicht. Chapeau, ihr Engländer!

Samstag, 24. März 2012

Hoyzerismus heute

Wer sich wie ich verwundert die Augen reibt, warum Real Madrid dieses Jahr nach gefühlten 25 Jahren mal wieder spanischer Meister werden soll, darf sich gerne mal dieses Video angucken:

So einen Schiri habe ich bisher nur bei FIFA98 gesehen!

Impressionen aus Kanada (2)

Letzte Woche Dienstag konnte ich nun endlich meine neue Wohnung beziehen und habe jetzt also auch ein Zuhause in Kana-da. Ganz nette Wohnung, ein Raum mit Küchenecke und Bad, Balkon, schöner Ausblick vom 14. Stock (für Kanadier: 16.) über ein paar nahegelegene Wälder. Aber erstmal keine Möbel! Das wurde mir nach ein paar Tagen Schlaf auf der Luftmatratze und dem mehr oder weniger kompletten Überwinden meiner gesundheitlichen Probleme dann doch zu doof. Also ab zu IKEA!

Der nächste IKEA ist nun nicht um die Ecke, aber auch nicht furchtbar weit weg. Möchte man meinen! Also machte ich mich an einem schönen Sonntag auf den Weg, nach einiger Recherche bzgl. öffentlicher Verkehrsmittel (die im Wesentlichen darin bestand, bei Google Maps auf das Bus-Symbol zu klicken). Es sei angemerkt, dass die Situation an einem Wochentag nur unwesentlich besser gewesen wäre. Aufgestanden war ich im Morgengrauen, und gegen 8.20 ging es dann los zum Busterminal, um den Bus nach Mississauga um kurz nach 9 zu bekommen. Dieser kam dann mit 20 Minuten Verspätung und hielt kurz an, der Fahrer teilte uns mit, dass der Bus jetzt schon voll sei und wir warten müssten. Sie hätten aber schon einen losgeschickt. Immerhin, denn der nächste reguläre Bus wäre erst drei Stunden später gekommen.

Der Ersatzbus kam dann irgendwann kurz nach 10 und es konnte losgehen. Wenigstens war mittlerweile die Sonne da und schien sommerlich in die Gegend. Am Busterminal in Mississauga erwischte ich dann gerade so den nächsten Bus, der mich durch die Stadt zum Bahnhof bringen sollte, an dem der Zug nach Burlington fuhr, wo ja IKEA ist. Um mit diesem Bus mitzufahren, muss man $3.25 abgezählt dabei haben und beim Fahrer in einen Schlitz werfen. Kurz vor 12 waren wir am Bahnhof, gerade rechtzeitig für den (sonst einmal die Stunde fahrenden) Zug um 12.08. Dieser kündigte sich dann von weitem sicht- und hörbar mit lautem Gebimmel an und war einfach unfassbar groß! Zehn riesige Wagen, insgesamt so lang wie ein Intercity in Deutschland. So schnell ist er leider nicht, aber schafft die 33 km immerhin in 35 Minuten. Vom Bahnhof muss man dann bloß noch ne halbe Stunde laufen und ist bei IKEA! Um 13.20 war ich dann also endlich da.

IKEA ist in Kanada ganz genau so wie in Deutschland: Gleiche Möbel, gleiche Ladenaufteilung, gleiches Essen im Restaurant, sogar die gleichen Namen (also auch "Kaffe", "Sparsam", etc.) - verstehen die Kanadier dann ja gar nicht! Allerdings zeigt sich im Bistro eine kanadische Eigenheit, indem auf die Preise, die auf den Schildern stehen, noch Steuern bezahlt werden müssen! So kostet der Kaffee im Bistro nicht 1 Dollar, sondern $1.05! Sinnlos in Kanada. Immerhin kriegt man so genug Wechselgeld raus für den Bus zurück.

Nach drei Stunden hatte ich alles, was ich brauchte, netterweise gibt es auch in Kanada einen Nach-Hause-Lieferservice für die seltsamen gesellschaftlichen Außenseiter ohne Auto. Da lud ich nach dem Einkauf die Möbel ab, musste aber das Poäng-Polster selbst tragen. Kuntz!
Der Rückweg verlief recht unspannend und ohne große Probleme, ich erwischte diesmal sogar einen "Express-Bus", der mich statt in Kitchener an der Uni Waterloo rausließ, was aber vom Laufweg auch egal ist.
Die Möbel waren dann gleich Montagnachmittag da, was ein Service. 5 Minuten später kam ein Anruf auf mein Handy mit einer Computerstimme, die meine Zufriedenheit von 1 bis 5 bewertet wissen will. Kein Bock, der gleiche Anruf kam nämlich schon morgens, 5 Minuten nachdem mein Internet eingerichtet wurde....

Samstag, 17. März 2012

Gomez - wie nutzlos

Dass Gomez nichts kann außer Tore schießen, weiß wohl jeder. Aber bringen wenigstens seine Tore etwas? Die Analyse der Statistik zeigt ganz klar:

Von 22 Bundesligatoren (klingt ja erstmal toll) dieses Jahr gab es genau vier (!), die am Spielausgang etwas änderten: Beim 3:0 in Kaiserslautern durfte er zwei Elfmeter schießen (immerhin einer drin!) und das brachte den Sieg, er machte ein Tor beim 2:1 in Augsburg und zwei Tore beim 2:1 in Stuttgart.
Was waren die ganzen anderen Tore? Vier Tore bei einem 7:0, zwei Tore bei einem 4:0, drei Tore bei einem 7:1... braucht kein Mensch!

Spiele, in denen Gomez nicht traf: 0:1, 1:0, 3:0, 0:0, 1:2, 0:1, ...., 0:0, 2:0, 0:2
Da hatte man einen Stürmer gebrauchen können! Und wer war da? Gomez nicht!

Freitag, 16. März 2012

Längst vergessene Meinungen der Fußballreportage, plötzlich wieder zeitgemäß (23)

Gestern gehört bei Schalke - Enschede (Kabel 1):

"Die rote Karte für Matip letzte Woche hat ja wieder viele Diskussionen neu entfacht, under anderem ob die unsinnige Notbremsenregelung nicht endlich abgeschafft werden muss..."

Da fühlt man sich doch gleich ca. 17 Jahre jünger...